Nach einer halben Stunde dringt Heiterkeit aus der Mühle,
wir lachen und der Müller hat eine Pranke, die "gott sei dank" zum
herzlichen
Abschied nur meine Schulter streift.
Was war geschehen? Vier Beutelchen Mehl kaufte der Stadtmensch mit dem
SchönWetterAuto. Schrotmehl, dunkel und hell und Sonnenblumenkerne.
Und wir haben über häusliches Brotbacken, über alte Rezepturen
aus Pommern
und der Mark Brandenburg gesprochen und ich machte mir Notizen,
sollte wiederkommen mit meinem Apfelhauswein nach der Herbsternte.
Die Müllerskinder hatten inzwischen mit ihren staubigen Barfußbeinen
das Auto besetzt. Ich soll die Motorhaube öffnen, rufen sie; das
Bürschlein mit den Sommersprossen und seine kleine Schwester mit den
struppig kurzen Haaren,
soll den Motor erklären und hab doch keine Ahnung.
Ich fahr los.
Zurück bleiben Reifenspuren, tiefe Spuren im Sand des Hofes und
ein kleines warmes Erlebnis in einem großen unterkühlten Land.
17. Sept. 2000
Wir steigen in den KADETT und fahren weiter, in den Kleingarten.
Es ist Sonnabendvormittag und es soll ein schöner Tag werden, meldet
das Radio.
Doch ich glaube an nichts mehr.
Dresden, im März 2001
>Was hör ich da
IHR erweitert den Osten
Klasse -
Und Deutschland wieder voran <
So mein Sohn mit 16-jähriger Geschichte im kahlen Kopf
Er überfliegt meinen Artikel fürs PARLAMENT
Aber sein Kommentar ist >Asche<
Trotzig in seinen geschnürten hohen Schuhen
Um Haupteslänge über mich
Blickt er ins dunkle Gestern
Gott wie es mich fröstelt
Der Horizont ist hausgemacht
Dresden, im März 2001
(nach einem Pressebeitrag)